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Monatsrückblick Juli 2021 – Am Ende eines gemeinsamen Weges

Tim und ich Beitragsbild
Abschied e1627549070882
Ich hätte mir mehr Zeit mit ihm gewünscht…

Der Juli 2021 startete mit viel Kreativität, es gab Wetter, einen Halbmarathon, 11 Blogartikel für Frollein Frieda und in eigener Sache, und am Ende stand der Abschied von meinem Mann Tim. Ihn werde ich erst am Ende meines eigenen Weges wiedersehen.

An seinem Todestag und bei unserer letzten gemeinsamen Stunde, als ich mich noch einmal von ihm verabeschiedet habe, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass es mir ein Bedürfnis sein könnte, darüber an einem anderen Ort als in meinem Tagebuch zu schreiben.

Aber ich suche in meinem Leben schon immer nach dem Sinn hinter den Geschehnissen, und ich vertraue darauf, dass es einen gibt. Meine Erfahrungen der letzten X Jahre haben mir gezeigt, dass es so ist. Das zu teilen ist mein Bedürfnis, und es in dieser Form zu tun fühlt sich für mich richtig an.

Und so habe ich erst im Namen Frollein Friedas (das ist der schwarzweiße Hund auf den beiden Fotos oben) einen Nachruf auf ihn geschrieben und veröffentlicht und tue das jetzt an dieser Stelle – statt des noch vor wenigen Tagen geplanten Monatsrückblicks.

Tim hätte das wahrscheinlich ziemlich blöd gefunden; mit Bloggen, Social Media & Co. hatte er nicht viel im Sinn. Aber er hat mir auch immer wieder gesagt: „Wenn es dir gut geht, geht es mir auch gut.“, und so hoffe ich, dass er meinem Bedürfnis nach dem Ausdruck meiner Gefühle Wohlwollen und Verständnis entgegenbringt. Außerdem waren und sind wir beide keine Menschen, die Wert auf das legen, was „man“ tut oder lässt.

Daenemark 2020

Herbert Grönemeyer singt in „Der Weg„, ein Song, den er anlässlich des Todes seiner Frau geschrieben hat: „Das Leben ist nicht fair“.

Aber das stimmt nicht. Das Leben ist fair. Es hat mir fast neun Jahre an der Seite eines wunderbaren Mannes geschenkt. Es hat uns durch eine Menge guter und einige anstrengende Zeiten geführt. Es hinterlässt mich mit dem Gefühl, dass wir gut miteinander waren, dass wir eine Basis hatten, die uns verband und auf der wir gemeinsam Wurzeln geschlagen haben, und dass nichts offen war. Es gibt kein „Ach, hätten wir doch noch…“ oder „Warum haben wir denn bloß nicht…“. Es gibt nur Liebe – und unglaublich viele Menschen, in deren Herzen er weiterleben wird.

Das Leben ist fair. Aber in der Verantwortung sind wir. Es ist unser Job, uns von unseren Lieben immer im Klaren und mit guten Worten zu trennen, selbst wenn es nur für die Nacht ist. Es ist unser Job, einen Streit so auszutragen, dass keine Verletzungen zurückbleiben. Es ist unser Job, den Menschen, die wir lieben, unsere Liebe auch zu zeigen. Und es ist unser Job, im Jetzt zu leben und die Dinge, die uns wichtig sind, nicht aufzuschieben; denn ein Morgen könnte es nicht geben.

Das Leben ist fair. Denn es hat meinen Liebsten sanft auf die andere Seite geführt. Er war nicht allein, als er ging; Frollein Frieda war bei ihm. Und er wird gewusst haben, wie wichtig er für so viele Menschen war.

Ja, das Leben ist fair! Trotzdem fühlt sich meine Traurigkeit unendlich an.

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17 Gedanken zu „Monatsrückblick Juli 2021 – Am Ende eines gemeinsamen Weges“

  1. Liebe Sabine, ich danke dir für deinen Mut, dich mit deiner Trauer auch deiner Zuversicht des Sinnes dahinter zu zeigen. Seine Seele hat seinen Frieden und ist nun auf dem Weg dorthin wo wir alle wieder hingehen werden und woher wir zu Beginn gekommen sind. Im Herzen sind wir alle immer miteinander verbunden. So geht nie und nichts verloren (auch wenn wir uns manchmal so ganz anders fühlen). Mein ganzes Mitgefühl ist mit dir, denn diesen Erfahrungsraum von Verlust teile ich mit dir. In Verbundenheit und mit warmherzigen Grüßen Umani

  2. Liebe Sabine, deine Texte sind so berührend und treffen mich so ins Herz. Ich fühle einfach nur: Da ist Liebe und Verbundenheit. Unglaublich, wie reflektiert du deine Gefühle schilderst. Meine Gedanken: Vielleicht kannst du mit deinem Schreiben anderen helfen, einen gesünderen Umgang mit dem Thema Trauer und Verlust zu finden. Liebe Grüße und sei umarmt. Nicole

    1. Liebe Nicole, vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich hoffe sehr und wünsche mir, dass meine Texte für andere hilfreich sind. Denn ich bin nicht die Erste und werde auch nicht die Letzte sein, die mit dem Verlust eines geliebten Menschen umgehen muss. Herzliche Grüße, Sabine (die Deine Umarmung genau jetzt spürt)

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