Wozu Leitsätze?
Wenn Du meinen Blog verfolgst oder sogar Abonnentin der Post aus DANKElshausen bist, hast Du bereits eine Vorstellung von meiner Haltung zum Leben und allem, das dazugehört.
Um mich auch selbst regelmäßig daran zu erinnern, warum ich tue, was ich tue, habe ich die folgenden Leitsätze formuliert. Die ich absichtlich nicht nummeriert habe. Denn sie sind alle gleichermaßen wichtig.
Hier sind meine 5 wichtigsten Leitsätze:
Ich möchte Dein Herz berühren
Vor einiger Zeit schrieb mir eine Abonnentin: „Das, was Du schreibst, hat mich sehr berührt. Ich bin froh, dass Du mich daran erinnert hast, wie gut mein Leben jetzt ist.“
Das größte und wichtigste Ziel meines Tuns: Ich will Dich erreichen. Ja, genau Dich. Denn eine meiner Fähigkeiten als Coach, Guide und hochsensibles Multitalent ist es, das zu fühlen, was Du fühlst. Manche nennen es „Spiegelneurone“. Ich nenne es „Empathie“.
Wenn Du beim Lesen meiner Artikel oder Briefe nickst, lächelst, Dich danach besser fühlst und/oder hochmotiviert durch Deinen Tag gehst, ist dieses wichtige Ziel erreicht.
Und wenn ich am Ende eines erfüllten Tages in dem Bewusstsein einschlafe, alles für dieses Ziel getan zu haben, ist es okay, wenn ich nicht wieder aufwache. Denn dann darf ich glücklich und mit einem Gefühl der Dankbarkeit sterben. Das wünsche ich übrigens uns allen.
Ich lebe im Jetzt
Warum glaube ich, dass das Leben im Jetzt so wichtig ist?
Das hat viel mit meiner eigenen Geschichte zu tun: Mein Leben im Jetzt hat am 27. September 2015 angefangen, als ich von einem Zuviel an Ehrgeiz, Zielen, Visionen und dem Versuch, die Beste in möglichst vielen Bereichen zu sein, komplett aus der Bahn geworfen wurde.
Versteh mich richtig: Ziele und Visionen sind wichtig. Aber wenn sie nicht aus uns selbst kommen, sondern weil wir versuchen, fremde Erwartungen zu erfüllen, führen sie uns in die Irre.
Vor dieser Wand stand ich damals: Innerhalb von zwei Monaten musste ich mich und mein Leben im wahrsten Sinne des Wortes abgeben und mir eingestehen, dass ich es allein nicht (mehr) schaffen würde. Auf einmal schien nichts mehr sicher. Mein befristeter Arbeitsvertrag wurde nicht verlängert und ich hatte keine Idee, was ich machen sollte, wenn meine Seele wieder gesund sein würde. Auch um den Bestand meiner Ehe und der einen oder anderen Freundschaft hatte ich Angst.
Meine Mutter starb während dieser Zeit. Sie war zwar schon 93 Jahre alt, aber es kam trotzdem unerwartet für mich. Das Leben verlangte offensichtlich nach tiefgreifenden Änderungen.
Schon während meiner erzwungenen Auszeit hatte ich das Lesen wiederentdeckt. Eines der Bücher, die ich gelesen habe, hat mich besonders auf- und durchgerüttelt: Björn Kern; Das Beste, was wir tun können, ist nichts. Das habe ich versucht. Und gleichzeitig geübt, einen Tag nach dem anderen zu leben. Wenn sich ein Tag als zu große Herausforderung erwies, habe ich mich stattdessen von einem „Jetzt“ zum nächsten gehangelt.
Eine sehr kluge Freundin verglich das Leben im Jetzt mit dem Atmen: Wir können nur jetzt atmen. Es ist nicht möglich, einen verpassten Atemzug nachzuholen. Und genauso wenig können wir „voratmen“, weil wir in ein paar Stunden keine Zeit dafür haben werden.
Obwohl ich natürlich auch Pläne mache, versuche ich, einen großen Teil meiner wachen Zeit im Jetzt zu leben, mit Achtsamkeit und den Augenblick genießend. Wenn ich merke, dass meine Gedanken in eine Richtung abdriften, die sich als Abwärtsschleife erweisen könnte, sage ich mir die magischen drei Worte: „Ich. Jetzt. Hier.“ Dann atme ich ein paarmal tief ein und aus, schließe die Augen und bitte gegebenenfalls eine höhere Macht um Unterstützung.
Danach bin ich wieder präsent, mit all meinen Sinnen. Hier und jetzt.
Ich produziere keinen Content – ich schreibe über Dinge, mit denen ich mich auskenne
Auch dieser Leitsatz und damit die Unterscheidung zwischen dem Verkauf einer Dienstleistung und dem, was ich als Herzensarbeit bezeichne, ist mir sehr wichtig. Denn das, was ich tue und/oder schreibe, kommt aus meinem Innersten. Ich tue es nicht für Klicks oder Likes, für Geld oder Ruhm. Ich arbeite nicht – ich folge meinem Herzen. Und ich schreibe, weil „es aus mir schreibt“.
Natürlich ist es mein großer Traum, mit dem, was ich tue, so viele Menschen zu erreichen wie nur möglich. Und mir ist bewusst, dass ich nur dann gut arbeiten kann, wenn ich Geld damit verdiene. Trotzdem gilt mein vorrangiger Gedanke der Person, die sich meine Begleitung wünscht. Meistens jedoch denke ich gar nicht beim Schreiben, sondern schaue meinen Fingern zu, wie sie etwas protokollieren, was aus meinem Innersten zu kommen scheint.
In einem Vortrag habe ich vor vielen Jahren den folgenden Satz gehört: „Kümmere dich nicht um Geld; tue nur das was dir am Herzen liegt.“ Dem stimme ich voller Überzeugung zu. Und glaube fest daran, dass auch die bedruckten Papierscheinchen den Weg zu mir finden werden, wenn ich mich daran halte. 😉
Ich vertraue dem Leben
Es hat einige Abschiede und Umbrüche in meinem Leben gegeben. Die Idee, zu irgendeinem Zeitpunkt damit zu hadern oder „Warum immer ich?“ zu fragen, ist mir nie gekommen. Ohne das jemals bewusst entschieden zu haben, war ich stets voller Vertrauen ins Leben und (s)einen Plan, den ich möglicherweise gar nicht kennen musste.
Heute, mehr als ein Jahr nach dem plötzlichen Tod meines Mannes, habe ich immer noch Phasen von tiefer Traurigkeit. Er fehlt mir jeden Tag. Auch meine anderen Liebsten (zwei- und vierbeinig), die bereits gegangen sind, vermisse ich schmerzlich. Und doch waren es all diese Abschiede, die mich auf den Weg geführt haben, den ich jetzt gehe.
Vielleicht fühlte und fühle ich mich deshalb beschützt, lebendig und geerdet, ganz egal, an welchem Punkt meines Lebensweges ich gerade stehe. Denn ich habe die tiefe Gewissheit, dass alles, was mir bisher begegnet ist, das Schöne wie das Schwere und Traurige, einen Sinn hatte.
Und dass ich Dir mit diesem Wissen die Schöneheiten zeigen kann, die an Deinem Weg liegen.
Ich bewerte nicht, ich urteile nicht, ich gebe keine RatSCHLÄGE
Das ist eine echte Herausforderung. Wir alle sind mit Bewertungen und schlimmstenfalls VerUrteilungen aufgewachsen. Welches Kind hat nicht mindestens einmal in seinem Leben gehört: „Lass das. Das kannst du nicht.“ oder, wenn jemand es gut gemeint hat: „Du brauchst doch nicht zu weinen/Angst zu haben/wütend zu sein…!“ Wir haben täglich gehört, wie das Tun oder gleich die ganze Persönlichkeit eines anderen Menschen abgelehnt und abgewertet wurden.
Wie oft am Tag führen wir unfreundliche Selbstgespräche? Sind genervt, weil es regnet/schneit/zu kalt/zu warm/zu was auch immer ist? Schimpfen auf „die Politik“ und „das Weltgeschehen“?
Gerade jetzt, in diesen unruhigen Jahren, neigen wir zum Einteilen in Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Richtig und Falsch. Wer nicht unserer Meinung ist, ist gegen uns.
Da fällt es nicht leicht, sich immer wieder zu sagen, dass auch unser Gegenüber vielleicht „einfach nur“ Angst hat und uns deshalb so aggressiv und wütend entgegentritt. Noch schwieriger wird es, nicht auch sofort mit Empörung und Zorn zu reagieren. Oder „die Bösen“ auf ihrer Seite der Landkarte zu lassen.
Ich versuche es trotzdem. Und bin entschlossen, Dich niemals Sätze wie diese lesen zu lassen: „Du musst das so machen.“, „Du solltest jetzt aber…“, „Das, was du da tust, ist falsch.“, „Ich an deiner Stelle würde das anders machen.“
Es ist Dein Leben. Und dass Du bis hierher gekommen bist, ist für mich ein deutliches Zeichen dafür, dass Du es erfolgreich gelebt und alles in Dir hast, was Du brauchst.
Sehr schöne und wahre Worte, liebe Sabine! Man merkt Deinen Sätzen aber auch an, dass Du einen langen Weg gegangen bist, um dort anzukommen, wo Du jetzt stehst. Lebenserfahrung gehört dazu, und dass Du Geschichten aus Deinem Leben weitergibst, wird sicherlich für viele Leser*innen hilfreich sein.
Schön, dass meine Fotos Deine Worte illustrieren dürfen!
Liebe Grüße
Sabine Prilop
Anmerkung der „anderen Sabine“: Sabine Prilop bezieht sich mit ihrem Kommentar auf die erste Version meiner Leitsätze. Diese war mit zwei wunderschönen Bildern aus ihrer Fotowerkstatt illustriert und wird sich auf einer anderen Seite finden.
Hier sind schon einmal die Bilder:
Liebe Sabine, mit der Lebenserfahrung hast Du vollkommen Recht! Vor 20 Jahren hätten meine Leitsätze ganz anders ausgesehen. 😉
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