Wärest Du eine gute Bratwurstverkäuferin? Eine, die fragt, ob die Kundin Ketchup oder Senf auf ihre Wurst haben will?
Oder schnappst Du Dir die nächste Bratwurst, tust haufenweise Senf drauf und drückst sie Deiner Kundin in die Hand?
Mit guten Ratschlägen ist es ein bisschen so wie mit Senf auf der Bratwurst – sie sind nicht immer erwünscht. 😉
In meiner Wahrnehmung wimmelt es auch in sehr herausfordernden Lebensphasen nur so von schlechten Wurstverkäuferinnen. Hätte ich eine Allergie gegen Senf, wäre ich wahrscheinlich schon x-mal gestorben.
Erst heute wieder hielt ein entgegenkommender Hundehalter es für nötig, mich darauf hinzuweisen, dass unsere beiden Vierbeiner sehr viel entspannter aneinander vorbeikämen, wenn ich das Frollein Frieda auf die andere Seite nähme. Ich habe freundlich genickt und gelächelt und ihn nicht darauf hingewiesen, dass sein auf der richtigen Seite gehender Hund einen mordsmäßigen Krawall veranstaltet hat, während mein großartiges, gut erzogenes und wunderbares Frollein Frieda tiefenentspannt auf der falschen Seite weiterlief.
Ich gebe es zu: Zu gern hätte ich den Herrn mit der Nase in seinen Senf gedrückt.
Wenn Du ebenfalls gern vom zurückhaltenden Menschen mit Interesse am Gegenüber in die Liga der RatSCHLÄGER aufsteigen möchtest, habe ich hier die ultimativen Tipps für Dich:
12 Strategien, die Dich zu einer guten RatSCHLÄGERIN machen
- Lass Dein Gegenüber auf gar keinen Fall ausreden! Sobald Du ihr Problem erkannt hast (und Du bist die Einzige auf dieser Welt, die dazu in der Lage ist), sage ihr sofort und mit Nachdruck, was sie besser machen kann.
- Lege Deine Sicht der Welt als einzigen Maßstab fest! Verhält sich Deine Gesprächspartnerin nicht so, wie Du es von ihr erwartest, hau ihr diesen Maßstab mit Schwung um die Ohren.
- Du entscheidest, wie ein Problem zu lösen ist! Menschen gegenüber, die Deiner Meinung nach in der völlig falschen Richtung unterwegs sind, bist Du regelrecht verpflichtet, deren Lösungsansatz zu korrigieren.
- Biete nicht einfach nur Deinen Ratschlag an – dränge ihn auf. Wehrt sich Dein Gegenüber dagegen, erkläre ihr, dass sie doch in dieser Situation (in welcher auch immer) überhaupt nicht klar denken kann.
- Niemand kann Dich dazu zwingen, Verständnis zu haben. Also lass das. Es reicht, wenn Du so tust, als ob.
- Wenn Du ein von Dir so wahrgenommenes Fehlverhalten bei einer fremden Person entdeckst – sofort eingreifen! Der arme Mensch weiß wahrscheinlich nicht, wie es richtig geht. Du schon. „Ich will Sie ja nicht kritisieren, aber…“ ist hierbei ein guter Einstieg, der sofort für eine vertrauensvolle Kommunikationsgrundlage sorgt.
- Wenn Deine beste Freundin Dich bittet, ihr nur zuzuhören, ignoriere das. Erstens weiß sie ja gar nicht, was Du alles zu sagen hast und zweitens wird Zuhören völlig überbewertet. (siehe Punkt 1.)
- Wenn Dir jemand eine ganz konkrete Frage stellt, geh auf gar keinen Fall darauf ein! Denn zunächst musst Du klären, ob auch wirklich alles bedacht wurde, was im weitesten Sinne mit dieser Frage zu tun hat. (Ein Beispiel: Du wirst gefragt, welche Farbe Du für das zu renovierende Wohnzimmer Deines Gegenübers empfiehlst. Dies ist ein guter Zeitpunkt, Deine Erfahrungen mit der Beauftragung einer Raumausstatterin ins Gespräch einzubringen.)
- Stell Dir vor, Dein Erfahrungsschatz sei ein Werkzeugkoffer mit nur einem Hammer und einem Nagel drin. Ich versichere Dir: Das reicht! Damit kannst Du alles kaputtmachen.
- Überprüfe unbedingt, ob Dein Ratschlag zeitnah befolgt wurde. Wenn nicht, kündige diesem undankbaren Menschen sofort die Freundschaft. Und erzähle allen, er sei absolut beratungsresistent.
- Versuche auf gar keinen Fall, Deine Ratschläge dezent zu äußern! Du hast jedes Recht, auf Deine Expertise hinzuweisen und das Unwissen Deines Gegenübers zu betonen.
- Wenn Du es besonders gut machen willst, äußere so viel Kritik, wie Du kannst, bevor Du Deinen RatSCHLAG anbringst. Denn die Menschen hören viel besser zu, wenn man sie erst einmal ungespitzt in den Boden gerammt hat.
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
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