Fun Fact vorab: Ich hänge. Mit meinen „Kurz-und-gut“-Beiträgen. Weil sie maximal 200 Worte lang sein sollen. Der über das Imposter Syndrom war aber viel, viel länger. 😱 Deshalb musste ich eine ganze Weile daran herumbasteln, bis er 217 Wörter hatte. Immer noch zu lang. Mist!
Natürlich hänge ich auch mit diesem Artikel. Du sollst ja schließlich möglichst viele geniale Tipps von mir bekommen…
22 Tipps, um das Imposter Syndrom schnellstens zu verabschieden
- Lege Dir ein schönes Notizbuch zu. Wenn Du zum Aufschieben tendierst, nimm JETZT SOFORT UND AUF DER STELLE einen Block oder ein paar leere Blätter zur Hand. Das wird Dein Erfolgsbuch/-block/Deine Erfolgsblätter.
- Schreibe alle Deine formalen Aus- und Fortbildungen auf. Ja, auch Deine frühen Schulabschlüsse!
- Gibt es (Arbeits-) Zeugnisse? Liste alle Fächer, in denen Du gut warst und alle positiven bis begeisterten Arbeitszeugnisse auf.
- Welche Erfolge hast Du in Deinem Berufsleben vorzuweisen? Frag sicherheitshalber auch eine (ehemalige) Kollegin, Freundin, Bekannte, die das wissen könnten.
- Was hast Du in Deinem Privatleben schon geschafft? Wie viele Ehen und/oder gütliche Scheidungen, „funktionierenden“, zufriedenen Nachwuchs, einen schwierigen Hund erzogen, den Garten umgegraben, die Schwiegermutter am Leben gelassen… 😉
- Wie oft gewinnst Du bei Wissensspielen, beim Quiz, beim Trivial Pursuit?
- Hattest Du sportliche Erfolge? Eine Wanderung? Teilnahmen an Wettbewerben? Oder bist Du (wie mein Liebster früher) eine unglaublich gute Wettkampfunterstützerin und Bananenanreicherin?
- Wie viele Lebenskrisen hast Du schon überwunden (eigene Krankheit, Tod eines nahen Menschen, Arbeitslosigkeit, Geldmangel oder sogar Armut…)?
- Schreibst, malst, gestaltest Du? Was? Schreib alle auf, was Du bisher kreiert hast. Oder noch besser: Mach Fotos davon und klebe sie in Dein Erfolgsbuch.
- Frage (mindestens) 5 andere Menschen nach Dingen/Eigenschaften, die sie besonders an Dir schätzen.
- Gibt es besonders schöne Rückmeldungen von Freundinnen, Chefinnen, Kundinnen, Kolleginnen…?
- Wenn Du ein eigenes Zimmer hast: Hänge Deine Diplome, Zeugnisse, (Finisher-)Medaillen, „Erfolgsfotos“ auf.
- Schreib Dir selbst einen Liebesbrief. Tu so, als hättest Du Dich gerade erst kennengelernt und wärest total verliebt.
- Lobe Dich selbst. Auch vor Zeuginnen.
- Schließe den Tag damit ab, dass Du Dir selbst für alles auf die Schulter klopfst, was Du geschafft hast (wenn Du Dich nicht erinnern kannst, schreib während des Tages eine Art Tätigkeitsprotokoll).
- Ebenfalls am Ende eines Tages verzeihst Du Dir für alles, was Du nicht geschafft hast. (Dieser Tipp ist nicht von mir, sondern von Veit Lindau.)
- Schreibe auf mindestens 10 Post-Its einen Deiner Erfolge. Die verteilst Du in der ganzen Wohnung an Stellen, die Du oft im Blick hast (Spiegel, Schreibtisch u.ä.)
- Wenn in Dir Gedanken aufkommen wie „Ach, das ist doch alles nichts (wert)!“: Frage Dich laut, ob das wirklich wahr ist. Und frage Dich, ob Du all diese Punkte bei einer guten Freundin loben würdest.
- Dieser Tipp ist von meiner lieben Kollegin und Ausmistexpertin Uli Pauer: „100x schreiben und sich laut vorlesen: Ich kann das! Ich werde täglich besser, denn ich bleibe dran! Die Menschen, die zu mir passen, freuen sich über meine Angebote! Steigerungsstufe: Ich kann das – besser, als die meisten anderen! :-):-)“
- Gründe eine „Lobhudel-Gruppe“ mit anderen Frauen, die auch unter dem Imposter Syndrom leiden. Trefft Euch regelmäßig und teilt Eure Erfolge.
- Lies den genialen Artikel „Meine 7 besten Tipps gegen das Imposter Syndrom“ von Judith Peters, der Blog- und Kreativ-Expertin.
- Bleib dran! Deine innere Kritikerin wird sich melden. Vielleicht tut sie sich auch mit der Antreiberin zusammen und macht so richtig Druck. Dann darfst Du den Damen (oder Herren, falls sich Mannsvolk in Deinem Kopf herumtreibt) mit herzlichen Grüßen von mir folgendes sagen: „Ich danke euch für eure Arbeit. Ich weiß, dass ihr nur mein Bestes wollt. Trotzdem bitte ich euch für ein paar Wochen oder besser noch Monate Urlaub zu machen. Eure Einwände dürft ihr nach dem Urlaub wieder äußern.“ Das „DANKE“ ist dabei sehr wichtig. Sonst sind sie beleidigt.
Bonustipp: Die Wochenkonferenz
Ich habe es mir inzwischen angewöhnt, am Sonntagabend oder Montagmorgen eine Wochenkonferenz mit mir selbst abzuhalten.
Zuerst zähle ich alles auf, wofür ich während der vergangenen Woche dankbar war.
Der nächste Punkt lautet: „Das habe ich letzte Woche geschafft.“ Und da schreibe ich neben meinen beruflichen und kreativen Tätigkeiten auch auf, wie oft ich gestaubsaugt oder Wäsche gewaschen habe, ob ich nett zu Frollein Frieda war, wie oft ich mir etwas Gutes getan habe und wie viele Kilometer ich laufend oder spazierend zurückgelegt habe.
Dann kommt: „Das darf ich weiter üben.“ Das klingt doch viel netter als „Das hat alles nicht funktioniert.“, oder? Manche Vorhaben verabschiede ich auch.
Als Letztes schreibe ich mir stichpunktartig auf, was ich in der kommenden Woche erledigen möchte. Weil ich ein Monk bin, teile ich die Tätigkeiten auf in Work, Create, Connect, Consume (die drei „C’s“ stammen von Walter Epp aka Schreibsuchti), Move und Soul – natürlich mit entsprechenden Farben… 😚
Und unter jede einzelne Rubrik schreibe ich diesen Satz: „Das ist richtig viel. Deshalb ist es ist völlig okay, wenn ich nicht alles schaffe!“
Hast Du Tipps gegen das oder Gedanken zum Imposter Syndrom, die ich hier nicht genannt habe? Dann freue ich mich über Deinen Kommentar.
Liebe Sabine, hier meine Gedanken besser gesagt mein Eindruck – zu deinem Artikel.
Ich habe irgendwie nicht das Gefühl, dass es sich dabei um Tipps g e g e n das Imposter-Syndrom handelt, sondern eher um Hinweise auf ein Imposter-Syndrom. Mir scheint, diesen Tätigkeiten liegt das Empfinden zugrunde, nicht genug zu tun, nicht genug zu leisten und sich (und eventuell anderen) mit diesen Auflistungen das Gegenteil beweisen zu wollen. Obwohl du EIGENTLICH um deinen (Selbst-)Wert – abgekoppelt von deinen Fähigkeiten und Leistungen – weißt, existiert da anscheinend tief in dir immer noch der Gedanke, nur durch entsprechende Leistungen wertvoll und liebenswert zu sein.
Die Gefahr bei diesem Tun liegt meiner Meinung nach in dem möglichen Ansporn bzw. Anspruch, von mal zu mal mehr von sich zu wollen, sich jedesmal überbieten zu wollen, eine noch längere Liste schreiben zu können. Und letztendlich genügt man sich dann nie, denn es ginge ja doch immer noch ein bisschen mehr.
Aber das ist lediglich mein Eindruck, eingefärbt durch „meine Filter“ und erhebt keinerlei Anspruck auf Gültigkeit 🥰!
Und wenn dir diese Auflistungen helfen, dich besser zu fühlen und in deiner Wertigkeit bestätigt zu werden, und du dadurch nicht weiter in die Leistungsspirale gerätst, dann ist es ja gut😊!
Liebe Grüße, Johanna 🤗
Liebe Johanna,
vielen Dank für Deinen wertvollen Kommentar! Dass ich noch immer mit dem Imposter-Syndrom beschäftigt bin, ist Dir offensichtlich nicht entgangen… 😉 Und Du hast Recht damit, dass die meisten der Tipps dazu geeignet sind, sich selbst zu beweisen, dass frau eben doch schon eine ganze Menge bewältigt hat.
Und darum geht es mir vor allem: Dass wir uns selbst für all das loben, was wir in unserem Leben schon geschafft haben. Das darf aber auch „nur“ in einem einzigen Tipp gipfeln. Wir haben es bis hierher geschafft. Und das Leben wollte, dass wir da sind. Sonst wären wir schließlich nicht da.
Aber bei einem so kurzen Text hätte mein SEO-Tool gemault… 😉
In der „Leistungsspirale“ fühle ich mich allerdings auch sehr wohl – solange ich diejenige bin, die entscheidet, was eine Leistung ist.
Herzlichst, Sabine
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