Damals, als die Welt noch in Ordnung war und wir sehr viel jünger, haben wir mehrheitlich miteinander geredet. Wenn wir uns nicht gegenübersaßen, telefonierten wir oder schrieben eine SMS.
Dann machten wir eines Tages die Beobachtung, dass mehrere Menschen (meist jüngeren Alters) in der Kneipe stumm an einem Tisch saßen, weil sie mit anderen, nicht in der Kneipe befindlichen Menschen Nachrichten austauschten.
Wie alle älteren Generationen vorher fragten auch wir uns, was nur aus dieser Welt werden sollte, wenn niemand mehr mit einem realen Gegenüber sprach.
Bis wir selbst damit anfingen.
Denn inzwischen hängen nicht mehr nur junge Menschen nahezu ununterbrochen und in ungesund gebeugter Haltung über ihren Smartphones und „kommunizieren“. Die Vorstellung, das Gerät für einige Zeit aus der Hand zu legen, bereitet vielen größtes Unbehagen.
Die Spielsucht (u.a. am Handy) hat inzwischen Eingang in die ICD-11 (ein weltweit gültiges System zur Klassifizierung von auch psychischen Erkrankungen) gefunden. Die „fear of missing out“ oder FOMO noch nicht.
Dabei ist das, was diesem Verhalten zugrunde liegt, meiner Meinung nach nichts weiter als der Wunsch nach Verbindung. Nur dass wir irgendwann angefangen haben, diese Verbindung nicht in den Augen eines realen Gegenübers, sondern in den (a)sozialen Netzwerken zu suchen.
Schade irgendwie…