Als Kind wollte ich immer Lehrerin werden. Das habe ich sogar mit meinen Puppen und Stofftieren geübt.
Als Teenie entdeckte ich das Schreiben. Also wollte ich Bestsellerautorin werden.
Wieder etwas später begann ich mich für Tennis zu interessieren. Bald kam der Wunsch auf, als Belohnung für den Abschluss meines Studiums nach Australien zu reisen und die Australien Open live zu sehen.
Während meines Studiums wollte ich unbedingt einen Job als Finanzexpertin in einem möglichst großen Unternehmen.
Oder bei der Treuhand arbeiten und ostdeutsche Gründerinnen beraten.
Außerdem wollte ich noch Marathon laufen, eine richtig gute, liebevolle Beziehung haben und eine Mörderkohle verdienen.
Heute blicke ich auf eine Beziehung zu einem wunderbaren Mann und drei Marathons zurück.
Und habe herausgefunden, dass Wollen mich unglaublich stresst. Weil ich das Gefühl habe, von dem, was ich will, abhängig zu sein.
Heute, beim ziellosen Spaziergang sprang mich eine Erkenntnis an: Für mich ist es am besten, nichts zu wollen.
Stattdessen fühlt es sich gut an, ein Bild vor Augen zu haben.
Und weil seit sehr langer Zeit zwei klare Bilder immer wieder vor meinem inneren Auge auftauchen, glaube ich, dass das Wollen jetzt dem Vertrauen weichen darf.
Denn das Leben wird mich genau dorthin führen.