Es begab sich, dass Sabine Scholze ihren ersten öffentlichen Tae-Bo-Auftritt hatte. Das wollte Mutter Scholze sich natürlich nicht entgehen lassen.
Und so saß meine damals 82-jährige Frau Mama leicht wackelig auf einem großen Gymnastikball, die Handtasche auf den Knien und meinen damaligen Freund als Stütze hinter sich.
Ihr spontaner Kommentar: „Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so laut sein kannst.“
An diese Begebenheit musste ich heute denken, als ich hinter dem hasenjagenden Frollein Frieda her gebrüllt habe. Was soll ich sagen? Es hat funktioniert. 😉
Meine ersten „Schrei-Versuche“ hörten sich noch ganz anders an. Mehr wie ein Fiepsen. Weil ich mir so blöd dabei vorkam, einfach loszubrüllen. Immerhin hat meine Mutter mich schon in Kindertagen dazu ermutigt.
Weil das in meiner Frauen-Generation aber die Ausnahme darstellte, war es die größte Herausforderung bei meinen Selbstverteidigungskursen, die Teilnehmerinnen zu lautem Schreien zu ermutigen. Und zwar nicht zu Hilfe-, sondern zu Kampfschreien.
In vielen Fällen reicht es sogar, einem potentiellen Belästiger oder Angreifer lautstark und bestimmt gegenüberzutreten.
Aber nicht nur in einer bedrohlichen Situation hilft es, laut zu werden. Es ist auch eine unglaubliche Erleichterung, einfach mal loszubrüllen. Außer uns muss es ja erst einmal niemand hören… 😉
Was meinst Du? Sind wir immer noch zu leise?