In meiner aktuellen Lieblingsserie steht eine der Protagonistinnen vor der Entscheidung, ob sie eine polyamore Beziehung eingehen soll.
Ihre Hauptgedanken drehen nicht nur darum, wie sich das für sie anfühlen könnte. Denn vor allem fragt sie sich, was ihr Umfeld darüber denken würde.
Klar, Polyamorie ist ganz sicher nicht die am häufigsten vorkommende Beziehungsform und der Versuch will wohl überlegt, vor allem aber „durchfühlt“ sein.
Wie sinnvoll ist es aber, mögliche Reaktionen der Umgebung als wichtigstes Kriterium für eine so persönliche Entscheidung heranzuziehen?
Verlassen wir die Polyamorie und kommen auf unser Leben zurück: Wie oft tun wir etwas nicht, weil wir fürchten, unser Umfeld könnte es kritisieren oder nicht damit zurechtkommen?
Was wird Deine Familie sagen, wenn Du ab sofort täglich eine Stunde für Dich haben willst?
Wie würden Deine Kinder reagieren, wenn Du ihnen „zumutest“, öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen, statt sie zu ihren Verabredungen zu fahren?
Wird Dich Deine Kollegin, der Du immer ohne zu murren Arbeit abnimmst, auch nach einem „Nein.“ noch schätzen?
Was würde sich in Deinem Leben ändern, wenn Du Dich darum nicht mehr kümmerst, sondern zuerst fragst, wie es DIR mit einer Entscheidung geht?