Außerdem ist mein Alter Ego zögerlich, ängstlich, unflexibel, starrsinig und ein olles Gewohnheitstier. Am liebsten wüsste es schon am Montag, was wir am Wochenende tun werden.
Ich bin da ganz anders: Das Erkunden von neuen und unwegsamen (Lauf-) Strecken finde ich spannend, einen „sicheren“ Job oder das Befolgen von Geschwindigkeitsbegrenzungen halte ich für überbewertet. In sozialen Brennpunkten gehe ich gern einmal direkt auf junge männliche Menschen zu, ohne auszuweichen und ich liebe Überraschungen jeder Art.
Aber immer, wenn ich so richtig loslegen will, kommt mein Alter Ego und macht mir ein schlechtes Gewissen oder Angst.
Wenn ich beispielsweise mal so richtig sausen möchte, weil die Sonne scheint und ich Techno im Ohr habe, klammert es sich von hinten an mir fest und kräht: „Nicht so schnell! Das ist gefährlich! Du weißt doch, dass sie hier immer blitzen! Und man darf nicht mit Ohrstöpseln Auto fahren!“
Das macht doch keinen Spaß! Endlich bin ich über fünfzig, habe eine Menge Lebenserfahrung gesammelt und Muttis gute Ratschläge hinter mir gelassen, da kommt diese Stimme daher und nervt. Und klingt dabei auch noch wie Mutti.
Glücklicherweise ist das nur in meinem Kopf.
Und den sollte ich doch in den Griff bekommen, oder???
Liebe Sabine, wenn dir das mit dem „den Kopf in den Griff bekommen“ gelungen ist, sag‘ Bescheid👍! Ich bin für jeden Tipp dankbar😁!
Versprochen, liebe Johanna! Du wirst die Erste sein, die es erfährt! 🙂
Bei mir ist das naturgemäß ganz anders. Das Alter Ego prescht voran und ist komplett frei von Angst, Bedenken oder Konventionen. Ich sehe es in einer Staubwolke verschwinden; bereit zu neuen Abenteuern. Ich hingegen bin jetzt Mutti!
Wollen wir die Alter Egos tauschen, liebe Uli???