Seit Monaten eiere ich schon herum.
Ich will eine Aufgabe loswerden, die ich übernommen habe, weil ich nett sein wollte.
Es geht ums Rasenmähen. Meine Vermieter fragten an, ob ich das übernehmen wolle. Dann könne man sich den Gartenservice sparen. Ich sagte „Ja.“ Und mähte fortan einmal wöchentlich den Rasen.
Das tat ich einige Monate lang. Bis mir auffiel, dass außer mir niemand im Garten arbeitete.
Mein Gerechtigkeitssinn rebellierte.
Sorgte ich etwa mit meinem „ehrenamtlichen“ Mähen für die Ersparnis aller Mietparteien? Das konnte so nicht weitergehen.
Mein stiller Protest dauerte das ganze Winterhalbjahr. Ein halbes Jahr, das mich immer wieder in Ärger verfallen ließ. Ein halbes Jahr mit dem wöchentlichen Eintrag auf meiner To-Do-Liste „Vermieter wegen Rasenmähen ansprechen!“.
Jetzt haben die Vermieter mich angesprochen. Wann ich denn das nächste Mal den Rasen mähen wollte. Ich „Gar nicht. Weil…“
„Achja, okay, klar. Dann holen wir mal ein paar Angebote für Gartenservice ein.“
Wir merken uns: Die Angst davor, etwas Unangenehmes zu tun (oder zu besprechen) ist in der Regel sehr viel schlimmer als die Reaktion darauf.
Oder anders: Wenn Dir etwas nicht (mehr) passt, sage es sofort! Das trainiert erstens den Nein-Muskel. Und befreit Dich zweitens von Aufgaben, auf die Du sowieso nie Lust hattest.
Ein sonniges Hallo, liebe Sabine!
Oh, ja! In der Tat ist es für das eigene Wohlbefinden wenig förderlich, ein ’nein‘ oder ein ’nicht mehr‘ zu lange vor sich herzuschieben. Kennt Dein Bauch doch schon sehr früh die richtige Entscheidung.
Ich habe auch gerade eine solche getroffen und, ja, tagelang vor mir hergeschoben, wohl wissend, was zu tun bzw. in diesem Fall zu lassen ist.
Danke für Deine erfrischende Erinnerung… und darauf, dem Gefühl zeitnah Taten folgen zu lassen.
Liebe Dagmar,
da schreibe ich doch: „Herzlich willkommen im Club!“ 😉 Und verspreche, immer wieder kleine Erinnerungen einzubauen – der nächste Rasen könnte schließlich schon in einer dunklen Ecke lauern.
Herzliche Grüße
Sabine
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