Kennst Du dieses Gefühl, wenn Du mehr oder weniger angestrengt versuchst, einen Hauptgedanken zu verfolgen, während auf diversen Nebenspuren andere mitlaufen?
Wenn im Gehirn zusätzlich zum wichtigen Denkprozess der Smalltalk plätschert: „Hast du denn schon an die Wäsche gedacht?“, „Mist, ich habe gestern keine Milch gekauft!“, „Wie ist es diese Woche mit der Müllabfuhr?“
Die alten Tibeterinnen haben ja immer behauptet, dass Gedanken wie eine Affenbande im Kopf seien.
Meine Gedanken sind eher wie Vögel. Es ist ihnen vollkommen egal, in wessen Kopf (auf welchem Baum) sie sich befinden, Hauptsache, sie fühlen sich einigermaßen sicher dort und es gibt genügend Platz für alle.
Manche dieser Gedanken sind noch ganz jung, piepsen sinnlos vor sich hin und warten auf Futter. Dabei fressen sie alles vom fetten Regenwurm bis zum Käfer.
Andere Gedanken wiederum haben etwas von Lora, der alten Papageidame, die nichts anderes krächzen kann als „Gu’n Ahmt!“. Weil niemand ihr etwas anderes beigebracht hat, als sie noch ein ganz junger, lernfähiger Vogel war.
Ab und zu ist noch ein äußerst unwillkommener Kormoran dabei, dessen Hinterlassenschaften ganze Gehirnzweige austrocknen können. Den sollten wir möglichst schnell wieder loswerden. Denn was einmal eingegangen ist, wächst oft nicht mehr nach.
Piep.