Sabine Scholze Buch
Liebe/r Abonnent,

Das kann doch überhaupt nicht sein!
Der muss das doch merken!
Warum merkt der das nicht?
Und überhaupt: Warum ist der so?
Falls Du gerade denkst: "Häh?? Das habe ich doch vorgestern schon gelesen!" kannst Du diesen Newsletter einfach löschen.

Weil aber sehr viele E-Mail-Programme meine Mails entweder gleich verweigern (so wie das Frollein Frieda den Briefträger nicht hereinlässt) oder im Spam einsortieren, musste ich heute ein wenig Technik-Kung-Fu machen und habe die große Hoffnung, dass jetzt wirklich alle Empfängerinnen meine Mails auch in ihrem Posteingang finden.

Jetzt aber los:

Frauen hüten das Feuer und sind aufmerksam für so ziemlich alles


Männer auch. Aber irgendwie anders...

Kürzlich beschwerte sich ein guter Bekannter bei mir darüber, dass er von seiner Frau um die Mittagszeit vollgequatscht würde. "Dabei weiß sie ganz genau, dass man mit mir um diese Zeit nicht reden kann. Ich habe dann Hunger! Und wenn ich Hunger habe, bin ich unleidlich und kann nicht denken. Warum begreift sie das bloß nicht? Das macht sie schon so, seit wir verheiratet sind!" jammerte er.

Ich habe ihm geantwortet, dass dieses Verhalten mit der Unmöglichkeit gelingender Kommunikation zwischen Männern und Frauen zu tun haben könne.

Dies könnte ein weiterer Grund sein: Wir hochsensiblen Multitalente können uns einfach nicht vorstellen, dass es Wesen von unserer Art gibt, die nicht in der Lage sind wahrzunehmen, was um sie herum vorgeht und die nicht unbewusst und ununterbrochen ihre Umgebung scannen und auf Schwingungen reagieren.

Dass das Leben tatsächlich auch solche Lebewesen erfunden hat, die ihr Tun nicht sofort unterbrechen, wenn es irgendwo hüstelt oder die die eigenen Gedanken nicht so lange auf einer Nebenspur ihres Gehirns parken, bis ihr jeweiliges Gegenüber in aller Ruhe die eigenen sortiert hat.

Dem oben zitierten (männlichen) Bekannten gegenüber habe ich allerdings alles weggelassen, was nicht mit dem Gedankengut eines Jägers und Sammlers kompatibel ist. Also alles bis auf den ersten Satz.

Wünschst Du Dir auch manchmal ein bisschen mehr "Ich merke nichts!"?

Ich bin neidisch. Ich will das auch können. Ich will mein Gegenüber anblaffen, weil ich gerade Hunger habe. Ich will ignorieren, dass es hysterisch brüllend vor einem Nachtfalter wegrennt, weil ich gerade eine E-Mail schreibe oder in der Sportschau-App stöbere. Ich will auch einmal genau das tun können, was ich gerade tue und dabei nicht merken, was um mich herum vorgeht.

Kann ich aber nicht. Ich betrete einen Raum, und sofort stellen sich alle meine Antennen auf. Und Du darfst mir glauben, es handelt sich dabei um einen ganzen Antennenwald! Ich scanne Stimmungen, Veränderungen, bemerke die neue Frisur oder dass sich jemand ein neues Hemd zugelegt hat. Wenn der Hund kotzt, wird mir auch schlecht, beim Lesen der Nachricht, dass sich ein Teenager auf der L753 in Niederbayern totgefahren hat, muss ich genauso heulen wie vor vielen Jahren bei der Beerdigung von Josef Strauß; Staubflocken fange ich im Flug, weil ich weiß, dass mein Gegenüber allergisch auf Hausstaubmilben reagiert.

Das ist oft irre anstrengend und scheinbar mehrheitlich ein weibliches Phänomen. Zumindest sind die männlichen Menschen, die ich kenne, nicht oder nur wenig von dieser Fähigkeit betroffen. Ist wahrscheinlich evolutionär bedingt. Hätten wir Frauen uns damals nicht so darum gerissen, die Brut und das Feuer zu bewachen und uns dauernd an den Haaren in irgendwelche Höhlen schleifen lassen, wäre jetzt wahrscheinlich alles anders.

Lass uns ein bisschen träumen

Ich stelle mir gerade vor, wie der freundliche Handwerker von nebenan tränenüberströmt am Küchenfenster steht, weil er die Nachbarskatze so herzallerliebst findet. Wie wäre es, wenn mein Chef mich mit den Worten begrüßt: "Oh, neue Frisur? Wie schön! Und diese feinen dunkelbraunen Stähnchen!"?

Oder stell Dir vor, dass irgendein Politiker sich vor die Presse stellt und sagt: "Liebe Steuerzahlerinnen, ich fühle mit Ihnen! Sie müssen sich so betrogen vorkommen angesichts unserer politischen Entscheidungen! Wissen Sie was: Kommen Sie einfach alle nach Berlin, und wir reden darüber. Und natürlich werden alle Ihre Vorschläge über genügend KiTas und Vereinbarkeit von Beruf und Familie sofort umgesetzt."

Wäre die Welt dann eine bessere? Möglicherweise. Aber worüber würde ich dann noch schreiben können? Über niedliche Hoppelhäschen auf der saftiggrünen Wiese?
Jetzt kann ich aber nicht mehr weiterschreiben. Ich muss los. Gerade hat das Frollein Frieda in der Diele etwas lauter geatmet. Ich bin sicher, sie will spazierengehen.
Frollein Frieda ist müde.

Nicht ich schreibe - es schreibt aus mir!

Die Sonne scheint. Es ist Donnerstag, der 12. August 2021, und ich werde (endlich) wieder an meinem Buch schreiben. Nein, das ist nicht ganz richtig... "Frauen denken. Männer nicht. Denken Frauen." überarbeite ich seit heute früh und werde es spätestens Anfang Oktober in einer neuen Ausgabe bei Amazon veröffentlichen. Zurzeit kannst Du es noch bei BoD ordern.

Eine erste Kostprobe der Neufassung hast Du gerade gelesen - ganz exklusiv nur für die Abonenntinnen meines Newsletters. :-) Wenn Du also eine Freundin hast, die ebenfalls gern regelmäßig Post für hochsensible Multitalente und "ganz normale" wunderbare Frauen bekommen mag: Du darfst meine Mail gern an sie weiterleiten.
Über meine vielen anderen Ideen schreibe ich Dir vielleicht schon im nächsten Newsletter. Oder im Blog. Ich "muss" nämlich noch über meine Pläne bis zum Rest des Jahres nachdenken.

Jetzt freue ich mich, wenn Dir der Auszug gefällt - und wie immer über Deine Kommentare in einer Mail, auf der Website, bei Facebook oder Instagram... :-)
Aber jetzt genieße den Tag
und
mach es Dir schön! SOFORT! ;-)

Herzlichst Deine

Sabine Scholze
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