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Liebe/r Abonnent,

Ich habe alles verschenkt oder weggeworfen!

Was bei mir bleiben durfte, passte auf die Ladefläche eines kleinen Lieferwagens.

Mein Liebster und ich waren dann sehr schnell im Ansammeln von Neuem... ;-)

Jetzt, wieder allein, lasse ich erneut Gepäck zurück: alte Akten, Kleider, Bücher, Möbel, Bilder, die eine oder andere Erinnerung - und eine Menge Wackersteine.

Wackersteine? Da war doch was mit Rotkäppchen!

Stimmt. Dem armen "bösen" Wolf wurden Wackersteine in den Bauch gepackt, an denen er kläglich verendet ist. Aber das ist eine andere, für Wolfsliebhaberinnen sehr traurige Geschichte.

Meine Wackersteine befinden sich in einer Art "innerem Rucksack". Und wenn ich diese Dinger nicht loswerde, wird es an jedem neuen Ort sehr, sehr schwer für mich.

Ich habe ernsthafte Sorge, dass mich ein neues Glück nicht finden könnte, weil ich wegen der Last meiner Wackersteine so gebückt gehe.

Sachen wegwerfen ist eine Sache, und auch die Wackersteine könnte ich aus meinem Rucksack nehmen, wenn es sich um echte Steine handelte. Aber das ist nicht so. Ich habe es mit Gefühlen und Gedanken zu tun. Die sind zwar auch irre schwer, aber sie lassen sich nicht einfach wegwerfen.

Wie werde ich meine Wackersteine los?

Einfach so? Gar nicht.

Stattdessen ist es sinnvoll, sie erst einmal wahr- und ernstzunehmen. Mir zu sagen: "Okay, sie sind da. Sie gehen auch nicht von allein wieder weg. Ich kann damit aufhören, mich mit der Entsorgung herumzuplagen."

Dann kann ich sie mir sehr genau ansehen. Woraus bestehen sie? Wo nehme ich sie wahr? Schnüren sie mir die Kehle zu, bringen sie meinen Puls zum Rasen, machen sie Krach in meinem Kopf oder führen zu Muskelverspannungen, Bauchweh, Zähneknirschen, Schlaflosigkeit...

Meine inneren Wackersteine bestehen zu 99% aus Groll und alten Wunden. Ich bin sauer auf einen ehemaligen Arbeitgeber, weil er mich hängenlassen hat. Ich grolle "der Politik", weil sie so schrecklich korrupt ist. Ich kann X, Y und Z nicht verzeihen, dass sie mich zu irgendeinem Zeitpunkt meines Lebens verletzt haben. Und war da nicht noch diese Ärztin, die mir nicht richtig zugehört hat?

Ich könnte mir vorstellen, dass auch Dir gerade der eine oder andere Mensch durch den Kopf geht, dem Du gern einmal ... Aber so richtig!

Aus den Steinen, die ich mit mir herumschleppe, kann ich etwas Gutes machen

Nachdem ich mich mit meinen Wackersteinen im Rucksack bekannt gemacht, den Groll, die Verletzung und die Traurigkeit gefühlt habe, kann ich versuchen, ihr Vorhandensein zu akzeptieren und mit ihnen zu leben.

Durch Verwandlung meiner vermeintlich negativen Gefühle

Groll zum Beispiel ist ein Gefühl, das ich nicht haben will. Denn Groll ist erstens nicht nett, zweitens erschwert er meinen inneren Rucksack und drittens will ich nicht, dass andere Menschen Macht über meine Gedanken und Gefühle haben. Die gebe ich ihnen aber, wenn ich immer weiter grolle. Denn der Groll nagt vor allem an mir und schränkt mich ein.

Deshalb möchte ich versuchen, meinen Groll in Verzeihung zu verwandeln. Dazu habe ich ein Ritual für mich verändert, von dem ich in einem sehr interessanten Buch gelesen habe. Walter Epp hat dieses Buch geschrieben. Es heißt: "Mehr Zeit zum Leben".

Mein Ritual des Verzeihens

  1. Ich schreibe alle Menschen und Umstände, denen ich grolle, auf Zettel. Groß genug, damit ich auch aufschreiben kann, warum ich grollig bin.
  2. Dann nehme ich alle diese Zettel und trage sie zu einer Feuerstelle im Wald und mache ich ein schönes Feuer. (Bei dem ich selbstverständlich Brand-, Tier- Umwelt- und Lärmschutz auf das Genaueste beachten werde!)
  3. Ich setze mich, atme tief durch, lese mir jeden einzelnen Zettel laut vor und sage ebenso laut: "Liebe XY, ich verzeihe dir, dass du ... getan hast!"
  4. Danach halte ich diesen Zettel ins Feuer, sehe ihm dabei zu, wie er zu Rauch wird und stelle mir vor, dass mit meinem Groll auf die betreffende Person genau das Gleiche geschieht.
  5. Das mache ich nacheinander mit allen Zetteln.
  6. Zum Schluss werfe ich noch ein bisschen getrockneten weißen Salbei ins Feuer. Der soll negative Energien bereinigen.
  7. Dann schließe ich meine Augen, atme tief ein- und aus und sage einen magischen Spruch: "Es ist vollbracht, und mein Groll darf jetzt gehen."
Das mache ich entweder an diesem oder am nächsten Wochenende. Noch besser: beim nächsten Vollmond am 21. September.
Leichtes_Gepäck_Vollmond
Ich werde Dir im nächsten Brief berichten. Versprochen!
Welche Wackersteine schleppst Du mit Dir herum? Vielleicht hast Du Lust bekommen, auch solch ein Ritual durchzuführen?
Wäre es nicht wirklich zauberhaft, wenn wir alle am 21. September gemeinsam ein Ritual des Verzeihens zelebrieren würden?
Was mag das für eine Energie in die Welt schicken?
Ganz gleichgültig, ob Du eine Mondguckerin, Ritualfan, Lebensliebhaberin oder in diesem Moment Kräftig-Grollerin bist:

Ich freue mich, wenn Du mir schreibst, was Dich genau jetzt bewegt (oder beschwert) - gern auch bei Facebook oder Instagram!

Wir lesen uns!

Und mach es Dir schön! SOFORT! ;-)

Herzlichst Deine

Sabine Scholze
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P.S.: Falls Du schon länger nicht mehr im Blog vorbeigeschaut hast: Es lohnt sich! Denn ich nehme gerade an diversen Challenges teil, habe vor ein paar Tagen meine wichtigsten 5 Leitsätze veröffentlicht und gestern einen Artikel über einen allseits beliebten Mindf... (Ich schreibe das Wort lieber nicht aus, sonst landet meine Post im Spam! ;-))
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